Von der Sensibilität,
zur Stärke!
Ja
ich bin ein Sensibelchen.
Erst durch meine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Hochsensibilität habe ich erkannt, wer ich wirklich bin – und gelernt, mich so zu lieben, wie ich bin. Jeden Tag entdecke ich neue positive Seiten an mir, die mich bereichern und stärken. Es ist meine Herzensangelegenheit, dich – sei es als hochsensibler Erwachsener oder als Elternteil eines hochsensiblen Kindes – auf deinem Weg zu begleiten und zu unterstützen.
Es ist meine Herzensangelegenheit, dich – sei es als hochsensibler Erwachsener oder als Elternteil eines hochsensiblen Kindes – auf deinem Weg zu begleiten und zu unterstützen.
Wer
ich bin
Meine Hochsensibilität
und ich.
Seit einigen Jahren weiß ich, dass ich zartbesaitet bin. Es hat mich immer gewundert, warum die Stimmungen anderer
Menschen so stark auf mich überschwappten, warum ich alles um mich herum so intensiv wahrnahm und aufsaugte wie ein
Schwamm. Ich habe mich oft gefragt, warum ich mit Schlafmangel überhaupt nicht umgehen kann.
Ich bin diejenige, die sofort bemerkt, wenn ein Bild schief hängt, und die ohne Struktur schnell schlechte Laune
bekommt. Wenn ich einen Raum betrete, spüre ich sofort, welche Stimmung dort herrscht.
Ich fühle einfach unglaublich intensiv – ja, mir kommen schneller die Tränen als anderen. Wenn es jemandem
schlecht geht, habe ich das Gefühl, in dessen Haut zu stecken. Nach einer Party brauche ich deshalb extrem viel Ruhe, um
wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
In den letzten Jahren, insbesondere seit der Geburt meiner ersten Tochter, die ebenfalls ein zartbesaitetes
Wesen ist, habe ich gelernt, auf mich und meine besonderen Bedürfnisse zu achten, meine Hochsensibilität anzunehmen und
vor allem Grenzen zu setzen. Ich nehme mir bewusst Auszeiten, wenn es mal wieder turbulenter zugeht.
Vor allem habe ich gelernt, die schönen Seiten der Hochsensibilität zu schätzen. Ich lebe meine Berufung – und das ist nur möglich, weil ich so viel Einfühlungsvermögen, Kreativität und Intuition besitze.
Die Hochsensibilität
meiner Tochter.
Mit der Geburt meiner ersten Tochter wurde mir schnell klar, dass mir ein zartbesaitetes Wesen geschenkt wurde. Schon
als Säugling war sie nach einem aufregenden Tag überfordert, und heftige Wutausbrüche begleiteten sie im Kleinkindalter.
Nicht selten mussten mein Mann und ich abwechselnd einen Wutanfall begleiten, während sie sich schreiend durchs
Wohnzimmer kugelte – und wir am Ende unserer Kräfte waren. In der Eingewöhnungsphase im Kindergarten war sie das Kind,
das sich am Zaun festkrallte. Sie kannte nur Extreme.
Ich war oft verzweifelt, besonders nachdem ich die tausendste Klamotte gekauft hatte – der Hosenbund war zu eng, die
Naht an den Socken störte, und selbst Unterhosen (immer zwei Nummern größer) waren noch unbequem. Es gab sogar Phasen,
in denen sie ohne Unterhose in den Kindergarten ging. Meine Tochter ließ nichts aus.
Die Anfangszeit in der Grundschule war für mich eine emotionale Herausforderung. Die vielen Reize waren sowohl für sie
als auch für mich überwältigend und führten oft zu Überforderungen. Nachmittags brauchte sie einfach nur Zeit für sich
selbst – etwas, das bei mir zunächst viele Fragen und Zweifel auslöste: Ist das normal? Warum möchte sie sich nicht
verabreden?
Lange bin ich zu ihren Verabredungen mitgegangen, und am liebsten wollte sie, dass alle Kinder zu uns nach Hause kommen.
Nachmittagsprogramme wie Turnen oder Schwimmen in großen Turnhallen mit vielen Kindern überforderten sie regelmäßig.
Zwischendurch habe ich resigniert, alles abgewehrt und mich in eine negative Gedankenspirale manövriert.
Seit ich mich jedoch intensiv mit dem Thema Hochsensibilität bei Kindern beschäftige, habe ich gelernt, meine
Tochter so anzunehmen, wie sie ist. Vor allem aber habe ich begonnen, die schönen Seiten zu schätzen: ihr Bedürfnis nach
Harmonie, ihren ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, ihr feines Gespür für Situationen und ihre außergewöhnliche
Empathiefähigkeit.
Auch wenn es immer wieder herausfordernde Zeiten gibt, liebe ich nichts mehr, als ein zartbesaitetes Wesen an meiner
Seite zu haben.